Darsteller: Clive Owen, Julianne Moore, Michael
Caine, Peter Mullan, Danny Huston, Claire-Hope Ashitey.
Die Story: Im Jahr 2027 sieht sich die Menschheit
aufgrund eines unbekannten Fruchtbarkeitsdefekts vom Aussterben bedroht:
Gerade ist der jüngste Mensch auf dem Planeten im Alter von 18 Jahren
gestorben, in London herrscht nackte Anarchie. Die Entdeckung einer einzelnen
schwangeren Frau sorgt für Aufregung. Der desillusionierte Regierungsagent und
ehemalige Aktivist Theo (Clive Owen) und seine Exgeliebte Julia (Julianne
Moore) sollen die Frau sicher auf eine geschützte Insel im Meer zu bringen,
damit Wissenschaftler die Menschheit retten können…
Die Stars: Clive Owen gehört mittlerweile zu den
gefragtesten Filmstars. Durch Filme wie „King Arthur“, „Gosford Park“ oder
„Die Bourne Identität“ wurde er auch bei uns bekannt. Julianne Moore wurde
bereits viermal für den Oscar nominiert. Alleine 2003 für „Dem Himmel so fern“
und für „The Hours“.
Der Regisseur: Dies ist die erste Regiearbeit nach
„Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ für Alfonso Cuarón. Der Mexikaner
wurde bei uns durch seine Filme „Y tu mamá también…Lust for Life!“ und „Große
Erwartungen“ bekannt.
filminformer-Bewertung: Mit "Children of Men"
adaptierte der seit 1995 ("A Little Princess") international arbeitende
Mexikaner einen Roman von P.D. James. Das Erschreckende an Cuaróns Szenario
ist die Tatsache, dass es der Realität extrem nahe kommt. Der kompromisslose
Umgang mit Immigranten ebenso wie hinterhältige Terroranschläge, das nur auf
seinen Vorteil bedachte Verhalten der westlichen Zivilisation ebenso wie der
gravierende Rückgang der Geburtenraten. Für diese apokalyptische
Grundstimmung, die sowohl an Ridley Scotts "Blade Runner", aber auch an John
Carpenters "Klapperschlange" erinnert, sorgt insbesondere Cuaróns Landsmann
und künstlerischer Wegbegleiter Emmanuel Lubezki, der für seine exzellente
Arbeit mit dem Kamerapreis der Biennale 2006 in Venedig ausgezeichnet wurde.
Eine wirklichkeitsnahe und faszinierende Utopie, die zweifellos polarisieren
und somit jede Menge Diskussionsstoff liefern wird. Ein Film, den man nicht
verpassen sollte.
-jvg
Filminformer-Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 09. November 2006
Verleih: UIP
Borat
USA 2006 / 82 Min.
Regie:
Larry Charles.
Darsteller: Sacha Baron Cohen, Ken Davitian,
Pamela Anderson.
Die Story: Borat Sagdiyev ist ein freundlicher und
stets positiv gestimmter junger Mann aus Kasachstan mit Schnauzbart und
billigem grauen Polyesteranzug, der als Fernsehreporter die westliche Welt
bereist und seinen oftmals arrivierten Interviewpartnern aus Politik und
Gesellschaft mit völlig unschuldig geäußerten und ausgesprochen schockierenden
rassistischen, frauenfeindlichen und antisemitischen Ansichten vor den Kopf
stößt. Der Clou daran ist, dass Zurechtweisungen, wenn überhaupt, meist sehr
bedächtig erfolgen. Borat macht sich zunutze, dass die wenigsten seiner
Gesprächspartner einen Funken Ahnung von Kasachstan und den dortigen
Gepflogenheiten haben. Im schlimmsten Fall sehen sie nur ihre Vorurteile
bestätigt - wie sie um Fassung ringen und versuchen, nun ihrerseits Borat
nicht vor den Kopf zu stoßen, macht den Spaß aus - sofern die freimütigen
Äußerungen über Minderheiten nicht eine ungeahnte Komplizenschaft in den
Menschen wecken, die Borat so trifft. Insofern ist es albern, Sacha Cohen (wie
von höchst offizieller Seite geschehen) vorzuwerfen, er ziehe Kasachstan,
Juden oder eine andere seiner Zielscheiben durch den Kakao. Vielmehr fühlt er
damit seinen Gesprächspartnern und dem Zuschauer selbst auf den Zahn…
Der Star: Fans von Sacha Baron Cohen und seiner
"Da Ali G Show" auf MTV, kennen bereits die Titelfigur des Films, die mit
sagenhaften Sketchen bekannt wurde. Zuletzt sah man Cohen im Kino mit „Ali G
in da House“ und „Ricky Bobby – König der Rennfahrer“.
filminformer-Bewertung: "Kulturelle Lernung von
Amerika um Benefiz für glorreiche Nation Kasachstan zu machen", verrät der
unerhörte Untertitel. Er passt wie die Faust aufs Auge. Zum einen ist "Borat"
ein unerhörter und unerhört komischer Film. Zum anderen umfasst dieser eine in
radebrechendem Deutsch formulierte Satz das grobe Handlungsgerüst sowie das
Prinzip des nur auf den ersten Blick so derben und schamlosen, eigentlich aber
ziemlich listigen Humors. Dass der bitterböse Humor auch auf Filmlänge trägt
und sich über 80 Minuten Laufzeit nicht abnutzt, liegt daran, dass Cohen und
sein Regisseur Larry Charles nicht versuchen, eine Story auf Teufel komm raus
witzig zu gestalten, sondern zuerst auf die Gags und dann erst auf die
Geschichte schauen: "Borat" ist eine zu einem Film zusammen gestöpselte
Sketchparade, ohne jemals zusammengestöpselt zu wirken. So entstand der
irrwitzigste Roadtrip der Filmgeschichte! Ein Vergnügen dessen Unverfrorenheit
mehr als einmal tief durchatmen lässt.
–jvg
Filminformer-Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 02. November 2006
Verleih: Fox
Ein gutes Jahr
USA 2006 / 118 Min.
Regie: Ridley Scott.
Darsteller: Russel
Crowe, Albert Finney, Marion Cotillard, Abbie Cornish, Tom Hollander, Freddie
Highmore.
Die Story: Der überaus arrogante Londoner
Finanzexperte Max Skinner (Russel Crowe) ist nicht zuletzt wegen seiner
bisweilen wenig ethischen Manöver an der Börse höchst erfolgreich. Bei einem
kurzen Abstecher in die Provence will er ein von seinem Onkel Harry (Albert
Finney) geerbtes Weingut verscherbeln. Harry war der einzige Verwandte von
Max, der als Kind oft seine Ferien auf dem alten Weingut verbrachte. Doch das
sich als lästig herausstellende Objekt wird er nicht so schnell los wie er
möchte, dafür sorgen der auf dem Gut ansässige Weinbauer, eine traumhaft
schöne Kellnerin (Marion Cotillard) im ortsansässigen Bistro, ein Mädchen
(Abbie Cornish), das behauptet die Tochter von Onkel Harry zu sein, und der
Zauber der Provence, dem Max nach und nach verfällt…
Der Star: Oscar-Preisträger Russel
Crowe („Gladiator“) wurde bei uns durch Filme wie „L.A. Confidential“, „A
Beautiful Mind“ oder „Das Comeback“ bekannt.
Der Regisseur: Ridley Scott gehört zu den
erfolgreichsten Regisseuren des modernen Kinos. Der ursprüngliche TV- und
Werberegisseur schuft Filmikonen wie „Alien“, „Bladerunner“, „Thelma &
Louise“, „1492 – Eroberung des Paradies“, „Black Hawk Down“ oder „Gladiator“.
filminformer-Bewertung: Ridley Scott, selbst
Liebhaber der Provence und Weingutsbesitzer dort, frönt offen seiner
frankophilen Ader und auch seiner Bewunderung für Jacques Tati (der Crowe
feindlich gesinnte Köter trägt den Namen der Film-Legende). Dabei greift er
immer wieder lustvoll in den Klischeetopf - der Weinbauer ein
knorrig-gutherziger Knochen, die Französin an sich ein charmant-offenherziges
Vollweib, das Essen ein Fest mit einem die Zunge lösenden guten Topfen Wein.
Auf den Punkt gebracht, lebt auch der unkultivierte Ausländer unter gewitzten
Galliern wie Gott in Frankreich, wenn er mal das Prinzip des "laissez-faire"
kapiert hat. Dieser Sommerfilm lässt den düsteren Herbst etwas heller
erscheinen. Alle Beteiligten hatten sichtlichen Spaß bei ihrer Arbeit. Ein
romantisches Sommermärchen das man sich anschauen sollte!
-jvg
Filminformer-Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 09. November 2006
Filmverleih: Fox
Scoop – Der Knüller
GB/USA 2006 / 86 Minuten
Regie: Woody Allen.
Darsteller: Scarlett Johansson, Hugh Jackman,
Woody Allen, Ian McShane.
Die Story: Bei einer Zaubershow in London
erscheint der jungen amerikanischen Journalismus-Studentin Sondra Pransky
(Scarlett Johansson) der Geist des jüngst verstorbenen britischen Journalisten
Joe Strombel (Ian McShane). Bei der Überfahrt auf dem Hades vom Diesseits in
Jenseits entdeckt der alte Reporterfuchs Strombel die Story seines Lebens!
Doch was nützt einem das, wenn man tot ist. Also schleicht er sich von Bord
und springt dem Tod so vermeindlich von der Schippe um die arme, etwas
einfältige Sondra auf die Spur des berüchtigten Tarot Card Killer zu bringen.
Strombel verdächtigt den Aristokraten Peter Lyman (Hugh Jackman). Begleitet
vom neurotischen Zauberer Sid Waterman (Woody Allen) will sie den Mörder
überführen. Es dauert nicht lange, bis sich Sondra in den charmanten und
weltgewandten Peter verliebt...
Die Stars: Scarlett Johansson ist trotz ihres
jungen Alters von 22 Jahren bereits ein Profi in Hollywood. Sie spielte bisher
in über 30 Großproduktionen mit zu denen „Der Pferdeflüsterer“, „Lost in
Translation“ oder „Das Mädchen mit den Perlenohrringen“ gehörten. Hugh Jackman
wurde durch seine Rollen in der X-Men-Trilogie bekannt.
Der Regisseur: Der New Yorker Stadtneurotiker ist
ein Arbeitstier. Seit 1950 drehte er TV-Serien und über 50 Kinofilme. Zu
seinen größten Erfolgen gehören „Manhattan“, „Der Stadtneurotiker“ oder „Was
Sie schon immer über Sex wissen wollten…“.
filminformer-Bewertung: Nach einer Reihe von
mittelprächtigen Projekten sah man sich vom Altmeister der selbstironischen
Satire letztjährig mit dem sarkastischen Klassen-Krimi "Match Point" erstmals
wieder ernsthaft gut unterhalten. Seiner Hauptdarstellerin Scarlett Johansson
schrieb er daraufhin speziell die Rolle der naiven Amateurdetektivin Sondra
Pransky auf den drallen Leib. Dabei erkennt man Spurenelemente seiner
ehemaligen Musen Diane Keaton und Mia Farrow. Dass diese leichtgewichtige
Krimifarce um einen nicht übermäßig schwer zu knackenden Fall von verspieltem
Humor getragen wird, macht sich schon mit den zu Beginn angestimmten Klängen
aus Tschaikowskys Nussknacker-Ballett bemerkbar. Gepaart mit Allens
stolpernden Wortwitz und der für ihn typischen Unbeholfenheit wird auf
kurzweilig-kalorienarmes Entertainment gesetzt, das nicht an "Match Point"
heranreicht, aber allemal einen Woody Allen in komödiantischer Form zeigt.
-jvg
Filminformer-Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 16. November 2006
Filmverleih: Concorde
Goyas Geister
Spanien/ USA/ Frankreich 2006 / 114 Min.
Regie: Milos Forman.
Darsteller: Javier Bardem, Natalie Portman,
Stellan Skarsgård, Randy Quaid, Michael Lonsdale.
Die Story: Spanien im Jahre 1792 steht unter dem
Diktat der Inquisition. Die Kirche fürchtet den Verlust der Macht und die
Ideen der Aufklärung wie der Teufel das Weihwasser. Francisco Goya (Stellan
Skarsgård) ist gleichzeitig Hofmaler des Königs und der Königin von Spanien
(Randy Quaid), des Klerus und Derjenigen, die es sich leisten können, aber
auch Schöpfer von Drucken, die der Kirche ein Dorn im Auge sind. Als Goyas
Muse und Modell Inès (Natalie Portman) ins Visier fanatischer Tugendwächter
gerät und sich vor dem Tribunal verantworten muss, kann auch der skrupellose
Pater Lorenzo (Javier Bardem), den Goya besticht, dem Mädchen nicht helfen.
Sie verschwindet in finsteren Verließen. Sechzehn Jahre später wird Inès wird
von Napoleons Armee befreit, eine gebrochene Frau, die mit Unterstützung Goyas
ihre in der Zelle geborene Tochter sucht und den Erzeuger – Lorenzo, der mit
den Franzosen nach seiner Vertreibung zurückkehrt…
Die Stars: Javier Bardem ist einer der
bekanntesten Schauspieler Spaniens, der auch bei internationalen Produktionen
großes geleistet hat. Bekannt wurde er durch Filme wie „Live Flesh“, „Perdita
Durango“ oder „Das Meer in mir“. Natalie Portman wurde durch „Leon, der Profi“
bekannt. Danach sah man sie in Filmen wie „Star Wars: Episode 4“, „Garden
State“ oder „Closer“.
Der Regisseur: Oscar-Preisträger Milos Forman
(„Einer flog über das Kuckucksnest“) wagt sich mit diesem opulenten
Historienfilm über den spanischen Hofmaler Francisco de Goya mehr als zwanzig
Jahre nach dem Welterfolg "Amadeus" erneut an eine historische Künstlerfigur
und das Porträt einer Epoche.
filminformer-Bewertung: Der erste Gedanke zu
diesem Film kam Forman schon vor 50 Jahren bei der Lektüre eines Buches über
die Inquisition, in dem er Parallelen zur damaligen kommunistischen
Gesellschaft entdeckte. Erst 2005 wurde das ambitionierte Projekt realisiert.
Und erhält gerade in unserer Zeit von zunehmendem religiösen Fanatismus und
Fundamentalismus eine neue Bedeutung und Brisanz. Eine überzeugende
Performance in diesem emotionalen Drama über die Macht des Bösen und die Kraft
der Unschuld geben Javier Bardem und Natalie Portman, die das Spektrum vom
lebenslustigen Mädchen aus gutem Hause bis zur durch Haft und Folter
verwirrten Frau souverän beherrscht. Ein Historienepos, das hoffentlich mehr
als nur das Bildungsbürgertum erreicht.
-jvg
Filminformer-Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 23. November 2006
Filmverleih: Tobis
Kurzbelichtet:
Wo ist Fred!?
Vorarbeiter Fred (Til Schweiger) will seiner
allein erziehenden Freundin Mara (Anja Kling) seine Liebe beweisen. Um das zu
schaffen, muss er ihrem verzogenen Sohn Linus dessen größten Wunsch erfüllen:
einen Basketball von Alba Berlin, unterschrieben von vom Starspieler. So ein
Ball wird nach jedem Punkterekord auf die Behindertentribüne geworfen. Fred
gibt sich als stummer Rollstuhlfahrer aus und fängt den Ball. Was er nicht
ahnt: Regisseurin Denise (Alexandra Maria Lara) dreht für Alba einen Imagefilm
über den behindertenfreundlichen Verein und will Fred zum Mittelpunkt ihres
Films machen. Damit die Tarnung nicht auffliegt, muss Fred auf die Geschichte
eingehen, bis ihm der Ball, nach einer Woche überreicht werden soll.
Chaotische sieben Tage lang führt er für die eifersüchtige Mara, die Kollegen
auf dem Bau und Denise ein Doppelleben, das jeden Moment aufzufliegen droht.
Denn da ist noch der penetrante Rollstuhlfahrer Ronnie (Christoph Maria
Herbst). Der Alba-Fan fühlt sich um den Ball betrogen und droht ständig damit,
Fred zu verpfeifen...
filminformer-Bewertung:
Das Szenario klingt potentiell geschmacklos, aber nicht mal das schafft der
Film. In den ersten zehn Minuten sieht man alle Befürchtungen bestätigt: Kein
einziger Gag zündet, der fette Quälgeist von Sohn ist hochgradig unerträglich
und man beginnt sich ob der allgemeinen Unlustigkeit schon leicht unwohl zu
fühlen: Und das geht noch 100 Minuten so weiter. Diese Pro7-Produktion stammt
von zwei Amerikanern, die das Drehbuch in den USA nicht loswurden. So werden
nun die deutschen Leinwände zur amerikanischen Sondermülldeponie. Dieser Film
erinnert an die tiefste Krise des deutschen Films in den 70ern, als Chris
Roberts, Rudi Carrell und Hansi Krauss die deutschen Kinos mit unsäglichen
„Komödien“ verstopften.
-jvg
Filminformer-Bewertung: 00000
Deutschlandstart: 16. November 2006
Verleih: Senator
Das Leben das ich immer wollte
Während der Dreharbeiten für einen romantischen
Kostümfilm kommen sich die beiden Hauptdarsteller auch außerhalb des Sets
näher. Ihre Liebesgeschichte scheitert jedoch an ihren unterschiedlichen
Auffassungen von Schauspielerei und Leben…
filminformer-Bewertung:
Ein Film über Schauspielerei – denn das ist „Das Leben, das ich immer wollte“
mehr noch als ein Film über das Filmemachen oder über die Liebe – kommt ohne
großartige Schauspieler nicht aus. Luigi Lo Casio und Sandra Ceccarelli waren
auch schon in Giuseppe Piccionis letztem Spielfilm „Licht meiner Augen“ (2001)
ein Liebespaar. In dem Film sind eigentlich zwei Filme untergebracht. Man
verfolgt beide, man taucht in die Welt des 19. Jahrhunderts ein, obwohl die
Illusion als Film im Film immer wieder als solche gezeigt wird, man wechselt
willig von der einen Welt in die andere und am Schluss, als der
Hauptdarsteller durch die Stadt läuft und überall die Plakate seines neuen
Films hängen, bedauert man ein wenig, dass es diesen ja eigentlich gar nicht
gibt.
-jvg
Filminformer-Bewertung: ***00
Start: 26. Oktober 2006
Filmverleih: Schwarzweiss-filmverleih.de
Der letzte Zug
1943 werden etliche Juden aus Berlin
am Grunewalder Bahnhof zusammengetrieben, um sie ins KZ Auschwitz zu bringen.
In einem Waggon werden u.a. ein Doktor mit seiner Familie, ein junges
Liebespaar, ein Boxer mit seiner Frau und seinen beiden Kindern gepfercht.
Hunger, Durst, Hitze und die Enge machen die Fahrt zur Hölle. Nur zwei
Menschen werden das KZ überleben und ihre Erinnerung weitergeben können…
filminformer-Bewertung:
Für Produzentenveteran Atze
Brauner ist dieses Holocaust-Drama das Leib- und Magenprojekt. Auf
Erinnerungen von Überlebenden basierend, inszenierte Joseph Vilsmaier
("Stalingrad", "Comedian Harmonist") ein hochkarätiges Ensemble zu dem u.a.
Gedeon Burkhard und Sibel Kekili gehört. Leider verschenkt Vilsmaier mit
seiner pomadigen Erzählweise mal wieder die Gelegenheit, wie schon bei
„Marlene“, zu einem großen und ergreifenden Film, denn das Thema alleine ist
es bereits. Herr Vilsmaier und Frau Vavrova sollten das mit den
Familienbeschäftigungsprogrammen namens „Filme drehen“ langsam mal sein
lassen. Es ist einfach schade um die ganzen verschwendeten Fördergelder.
-jvg
Filminformer-Bewertung: *0000
Deutschlandstart: 09. November 2006
Verleih: Mîtosfilm
Jagdfieber
Als zahmes Haustier von Rangerin
Beth hat Grizzly Boog ein cooles Leben mit Rundumversorgung all inclusive. Bis
Maultierhirsch Elliot in die Idylle platzt, Chaos stiftet und Boogs Zukunft
verändert. Nach einigen Vorfällen sieht sich Beth gezwungen, den Bären in die
Wildnis zu entlassen. Boog ist von der ungewohnten Umgebung geschockt, zumal
in drei Tagen die gefürchtete Jagdsaison beginnt…
filminformer-Bewertung:
Das Debüt von Sony Pictures
im kommerziell Erfolgsgeprüften, aber immer härter umkämpften digital
animierten Family-Entertainment ist gelungen. Wie andere CGI-Komödien mit
tierischem Figurenpersonal glänzt auch "Jagdfieber" mit origineller
Situationskomik, visueller Fantasie, amüsanten animalischen Sympathieträgern
und einem Humor, der gelegentlich Ausflüge ins schräg Absurde nimmt.
-jvg
Filminformer-Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 09. November 2006
Verleih: Sony
Marie Antoinette
Nachdem sie mit Tronfolger Louis XVI
verlobt wird, kommt die junge und naive österreichische Prinzessin
Marie-Antoinette (Kirsten Dunst) an den französischen Hof und lernt deren
höchst intrigante Aristokratie kennen. Obwohl sie noch ein Mädchen ist, muss
sie lernen, ihre Ängste zu bewältigen, und wird im Alter von 19 Jahren zur
französischen Königin…
filminformer-Bewertung:
Nach Motiven des Buchs von
Antonia Fraser erzählt Oscar-Gewinnerin Sofia Coppola in ihrem ersten Film
seit ihrem Durchbruch mit "Lost in Translation" die Geschichte einer der
berühmtesten Frauen der Geschichte. Der Film mag üppig ausgestattet sein, aber
er lebt vor allem vom modernen Blick Coppolas auf den Stoff. Trotzdem vermag
er nicht zu fesseln und man fragt sich was die 80er New-Wave-Musik in dem Film
soll. Leider etwas sehr nichts sagend.
-jvg
Filminformer-Bewertung: **000
Deutschlandstart: 02. November 2006
Verleih: Sony
The Wicker Man
Sheriff Edward Maulis (Nicolas Cage)
soll das Verschwinden eines Mädchens auf einer von der Außenwelt
abgeschotteten Insel aufklären. Keine leichte Aufgabe, denn die rein weibliche
Dorfgemeinschaft ist sehr verschlossen. Langsam kommt er einem schrecklichen
Geheimnis auf die Spur: Die Dorfbewohner zelebrieren einen archaischen Kult,
der bisweilen auch Menschenleben fordert…
filminformer-Bewertung:
Remake eines britischen
Horrorfilmklassikers von 1973. Der neue Regisseur Neil La Bute legte viel Wert
auf die zunehmend gruseliger werdende Atmosphäre. Doch trotz Nicolas Cage und
Leelee Sobieski schafft er es nicht, eine unheimlichere Atmosphäre zu
produzieren, als das unterschätzte Original. Überflüssiges Remake.