Filmtipp des Monats Mai:

 

Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn

USA 2005 / 107 Min.

Regie: John Madden.

Darsteller: Gwyneth Paltrow, Sir Anthony Hopkins, Jake Gyllenhaal, Hope Davis, Gary Houston, Anne Wittman.

 

Die Story: An ihrem 27. Geburtstag stürzt viel auf Catherine (Gwyneth Paltrow) ein - der Tod ihres Vaters (Anthony Hopkins), den sie jahrelang umsorgte, die Begegnung mit Hal (Jake Gyllenhaal), einem seiner Studenten und die Ankunft ihrer beruflich erfolgreichen Schwester Claire (Hope Davis) aus New York, die Catherines Zukunft verplanen und sie mit an den Hudson River nehmen will. Catherine kämpft nicht nur gegen die Angst, wie ihr Vater psychisch zu erkranken, sondern auch gegen ihre Unsicherheit der Umwelt gegenüber und ihre Isolation. Sie pflegt kaum soziale Kontakte, flüchtet sich lieber in Formeln. Als Hal in den 103 Notizbüchern des Mathematikprofessors nach neuen Ergebnissen sucht, macht er eine unglaubliche, die Wissenschaft revolutionierende Entdeckung. Nur: nicht der Verstorbene ist dafür verantwortlich, sondern Catherine. Behauptet sie jedenfalls, doch selbst der in sie verliebte Hal zweifelt…

 

Die Stars: Jake Gyllenhaal („Brokeback Mountain“; „Jarhead“), der zwischen Herz und Ratio den richtigen Weg sucht, Anthony Hopkins („Das Schweigen der Lämmer“; „Rendezvous mit Joe Black“), bei dem sich analytischer Verstand und geistige Verwirrung abwechseln und Gwyneth Paltrow („Sliding Doors“; „Der talentierte Mr. Ripley“), die sich hier als reife Schauspielerin zeigt

 

Der Regisseur: Zum ersten Mal seit „Shakespeare in Love“ arbeitet Oscar-Gewinnerin Gwyneth Paltrow wieder unter der Regie von John Madden.

 

stadtmagazin-Bewertung: Das Theaterstück "Proof" für die Leinwand zu adaptieren war kein großes Problem für John Madden, er inszenierte das Drama im Donmar-Theater in London bereits mit Gwyneth Paltrow. Seine Adaption des Pulitzer-Preis-prämierten Stücks von David Auburn bietet den blendend aufgelegten Stars viel Gelegenheit zu glänzen - vor allem die Rückblenden mit Paltrow und Anthony Hopkins als dominanter Vater sind mitreißend. Ganz langsam entwickelt Madden den weiblichen Hauptcharakter mit seinen Schwächen und Stärken, Hilflosigkeit und Hysterie. In Rückblenden zeigt er die diffizile Vater-Tochter-Beziehung, seine Autorität und ihre vergeblichen Versuche, seine Anerkennung zu gewinnen. Manchmal wirkt sie autistisch, dann wieder verfällt sie in überzogene Verhaltensweisen, verstört diejenigen, die sie mögen. Wenn sie am Ende die alltägliche Furcht abwirft und in eine neue Haut schlüpft, das Vertrauen von Hal gewinnt, und damit auch Zugang zum Leben, bedeutet das kein Happy End, sondern einen Neuanfang mit allen Risiken. Aber das größte Risiko ist, kein Risiko zu wagen.Auch wenn Mathematik für die meisten Zuschauer ein Buch mit sieben Siegeln ist, trifft John Madden mit der Emotionalität dieser Geschichte mitten ins Herz.

-jvg

Bewertung: ****0                           

Deutschlandstart: 4. Mai 2006

 

Verleih: Buena Vista

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Tintenfisch & der Wal

Australien/USA 2004 / 81 Min.

Regie: Noah Baumbach

Darsteller: Laura Linney, Jeff Daniels, Jesse Eisenberg, Owen Kline, Anna Paquin, William Baldwin, Halley Feiffer.

 

Die Story: Nachdem ihre Disharmonien bei einem giftigen Tennismatch verdichtet zu Tage treten, trennt sich Joan (Laura Linney) von Bernard (Jeff Daniels). Der einstmals gefeierte Autor und Intellektuelle zieht aus dem gemeinsamen Haus aus, bildet mit seinem 16-jährigen Sohn Walt (Jesse Eisenberg) eine Einheit, während sich der jüngere Sohn Frank (Owen Kline) mit der Mutter solidarisiert. Die Spaltung der Familie findet ihre räumliche Entsprechung, als Walt zu seinem Vater zieht. Beide Söhne reagieren auf die veränderte Situation mit Verunsicherung. Der Jüngere sucht ein Ventil für seinen Zorn, der Ältere kopiert die arrogante Überheblichkeit seines Vaters und sabotiert so die Beziehung zu seiner ersten Freundin, die er stellvertretend für seine Mutter demütigt. Während beide Kids unterschiedlich auf die veränderte Familiensituation reagieren, flüchten ihre Eltern in Affären. Es kommt zu gegenseitigen Verletzungen. Auch von Walt, der die Verachtung für seine Mutter und die kritiklose Bewunderung für seinen Vater schließlich überwindet…

 

Die Stars: Jeff Daniels („Gefährliche Freundin“; „Speed“), Laura Linney („Kinsey“; „Die Truman Show“), Oscar-Gewinnerin Anna Paquin („Das Piano“; „X-Men“) und William Baldwin („Backdraft“; „Flatliners“) erhielten den „Gotham Award“ als bestes Ensemble..

 

Der Regisseur: Der New Yorker Regisseur Noah Baumbach schrieb und inszenierte bereits Filme wie „Kicking and Screaming“ oder „Mr. Jealousy“.

 

stadtmagazin-Bewertung: Noah Baumbach, Koautor von Wes Andersons "Die Tiefseetaucher", gelingt mit seiner vierten Regiearbeit eine überzeugende Gratwanderung zwischen Drama und Komödie. Das autobiografisch gefärbte Drehbuch Baumbachs war unlängst für den Oscar nominiert. Gelingt es doch dem Skript, die Klimavergiftung in einer Ehe, die Neuordnung der Hierarchie und die Unsicherheiten des Heranwachsens gleichgewichtig souverän zu porträtieren und dabei schrullig-komische mit ernsthaften Tönen zu harmonisieren. Berührende und amüsante Momente vermischen sich in seinem gut beobachteten Porträt einer gescheiterten Ehe. Dabei stehen die jugendlichen den erwachsenen Darstellern Jeff Daniels und Laura Linney kaum nach. Die Positionierungskämpfe der Eltern nach dem Bruch porträtiert Baumbach souverän wie die Zerrissenheit der Kinder. Am Ende reiht sich "Der Tintenfisch und der Wal" mit Alan Parkers "Du oder beide" in die besten Trennungsfilme Hollywoods ein, gerade weil Baumbach auf Parkers Intensität eine entspanntere Antwort findet, ohne wichtige Aussagen zu verwässern.

–jvg

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 11. Mai 2006

 

Verleih: Sony Pictures

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das geheime Leben der Worte

Spanien 2005 / 115 Min.

Regie: Isabel Coixet.

Darsteller: Sarah Polley, Tim Robbins, Sverre Anker Ousdal, Steven Mackintosh, Julie Christie, Javier Cámara.

Die Story: Nach vier Jahren Arbeit in einer Fabrik ohne Pause wird Hanna (Sarah Polley) von ihrem Chef in Zwangsurlaub geschickt, weil sie sich als hyper-zuverlässige Arbeiterin den Unmut der Kollegen zugezogen hat. Doch sie hat Angst vor zuviel Zeit mit sich selber und will nicht an irgendeinen Sonnenstrand. In einem Restaurant in Nordirland verfolgt sie ein Gespräch über einen Unfall auf einer Ölplattform. Sie bietet ihre Hilfe an, denn sie ist ausgebildete Krankenschwester, den Überlebenden Josef (Tim Robbins) zu pflegen. Dort in der Gruppe von schrägen und zumeist wortkargen Außenseitern fühlt sich die stille und zurückgezogene Hanna sichtlich wohl. Vor allem mit dem schwer verbrannten und vorübergehend erblindeten Josef freundet sie sich an. Ganz vorsichtig nähern sich die beiden geschundenen Seelen einander und vertrauen sich schließlich ihre dunklen Geheimnisse an…

 

Die Stars: Die famose Sarah Polley („Dawn of the Dead“; „Mein Leben ohne mich“) berührt in ihrer Rolle als tief verletzte Seele. Oscar-Preisträger Tim Robbins („Mystic River“; „Code 46“) kann wieder sein ganzes Talent in den leisen Tönen präsentieren.

 

Die Regisseurin: Auch in ihrem zweiten englischsprachigen Film, nach dem Berlinale-Erfolg „Mein Leben ohne mich“, beweist die spanische Regisseurin Isabel Coixet ihre Gabe zur leisen und vielschichtigen Form der Erzählung, die sich um so tiefer ins Herz bohrt.

 

stadtmagazin-Bewertung: In Isabel Coixets emotionalem Drama treffen Sarah Polley und Tim Robbins als zwei an Leib und Seele verwundete Menschen aufeinander und versuchen, die Schatten der Vergangenheit zu vergessen. Die Geschichte über die Stärke des Schweigens und die Macht der Worte funktioniert schon allein wegen der fantastischen Darsteller. Neben der wandlungsfähigen Sarah Polley beweist sich Tim Robbins als Meister des Subtilen. Die zurückhaltende und spröde Betrachtung der Zerbrechlichkeit von Gefühlen erfordert ein genaues Zuhören. Während Hanna sich in Arbeit flüchtet und kaum redet, sucht Josef das Gespräch und den Austausch. Mit Humor gelingt es ihm, den inneren Panzer der Unbekannten zu lockern. Unspektakulär und vorsichtig ist die Herangehensweise an die Figuren, deren Seele Schaden zugefügt wurde und offen bleibt der Versuch für eine mögliche gemeinsame Zukunft. Denn die Zeit heilt keine Wunden, der Mensch gewöhnt sich nur an den Schmerz. Bewegendes Kino!

-jvg      

 

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 27. April 2006

 

Filmverleih: Tobis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das größte Spiel seines Lebens

USA 2005 / 121 Min.

Regie: Bill Paxton.

Darsteller: Shia LaBeouf, Stephen Dillane, Elias Koteas, Peter Firth, Stephen Marcus

Die Story: Ende des 19. Jahrhunderts sind Golfturniere in England und Amerika noch den Angehörigen der Oberschicht vorbehalten. Dennoch schafft es Harry Vardon (Stephen Dillane), der aus ärmlichen Verhältnissen auf der Kanalinsel Jersey stammt, der beste Profispieler Englands zu werden. Um eine Ehrenmitgliedschaft in einem britischen Club zu erhalten, soll er allerdings noch eines tun: Die U.S.-Open des Jahres 1913 gewinnen und somit Englands Ehre gegenüber Amerika verteidigen. In Massachusetts ist am Rande eines Golfplatzes der Junge Francis Ouimet (Shia LaBeouf) aufgewachsen, dessen Vater (Elias Koteas) Handwerker ist. Francis arbeitete als Caddie, dann wagte er es, selbst bei einem nationalen Wettbewerb anzutreten. Doch er scheiterte knapp bei der Qualifikation und musste seinem Vater versprechen, nie wieder Golf zu spielen, das sei nichts für einen Angehörigen der Arbeiterklasse. Also arbeitet der 20jährige Francis im Jahr 1913 als Lehrling in einem Sport-Laden. Er wird aufgefordert, sich als lokaler Amateursportler für die U.S.-Open zu bewerben. Francis sagt nach kurzem Zögern zu. Mit dem Vater kommt es deswegen zum Bruch. Auf dem Golfplatz startet ein aufreibender Wettkampf der Weltbesten, die jedoch alle Nerven zeigen. Harry Vardon und Francis müssen mit den hohen Erwartungen und den wechselhaften Kommentaren des reichen Publikums fertig werden…

Die Stars: Stephen Dillane ist einer der profiliertesten britischen Mimen. Er wurde bei uns bekannt durch seine Rollen in „King Arthur“, „Goal!“ oder „The Hours“. Jungstar Shia LaBeouf hat bereits in fast 30 Filmen mitgespielt, darunter „I, Robot“, „Hole“ oder „3 Engel für Charlie – Volle Power“.

 

Der Regisseur: Regisseur Bill Paxton ist vor allem als Schauspieler bekannt, u. a. in „Apollo 13“, „True Lies“ oder „Titanic“.

 

stadtmagazin-Bewertung: Um alle diese Geschichten von sozialen Schranken und dem Kampf der Hauptfiguren um ihre freie Entfaltung zu erzählen, entführt die Inszenierung in verschiedene Milieus, die sorgfältig beleuchtet werden. Auf dem Golfplatz verdichten sich diese Herkunftslinien dann zu einem virtuosen Kameraspiel um den Ball und die Anspannung in den Köpfen der Sportler. Zoomfahrten zur weit entfernten Zielstange, der Ball von unten fotografiert, sein Kullern, das die Zuschauer auf Augenhöhe verfolgen, Überblendungen, unscharfe Schwenks auf das Publikum, Aufnahmen über den Köpfen der Spieler, ihre Gesichter in schnellen Schnitten gegeneinander montiert. So wird Golf zum Filmabenteuer. Paxton schafft es durch seine Leidenschaft aus dem relativ simplen und antiquierten Stoff mit kreativer Kameraarbeit ein Erlebnis für Kinogänger zu machen.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 4. Mai 2006

Filmverleih: Buena Vista

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Maria an Callas

Deutschland 2005 / 98 Minuten

Regie: Petra Katharina Wagner.

Darsteller: Götz George, Claudia Michelsen, Monica Bleibtreu, Katharina Thalbach, Inga Busch, Ingo Naujoks, Esther Schweins, Nellie Thalbach, Helmut Zerlett, Eva Padberg.

Die Story: Im Internet lernen sich der Produktdesigner Jost (Götz George) und Anni (Claudia Michelsen) kennen, allerdings ist der Grund nicht Partnersuche, sondern Partnerverlust. Nach dem Tod seiner Frau entdeckt Jost, dass diese fast täglich mit einer Freundin Mails austauschte und quasi in seine Rolle geschlüpft war, nicht von ihrer Krankheit schrieb, sondern sich als erfolgreiche Designerin ausgab und gern gesehener Gast in den großen Metropolen von New York bis Rom war. Statt der Unbekannten die Wahrheit mitzuteilen, führt er die Korrespondenz "Maria an Callas" weiter und will irgendwann die sympathische Leiterin eines mondänen Luxushotels für die Schönen und Reichen kennen lernen. Das "Ritz Palace" in einem abgelegenen Seebad entpuppt sich als kleine Klitsche mit Bowlingbahn. Das hindert den Witwer nicht, ein Zimmer mit Aussicht anzumieten, sich der rauen Realität zu stellen. Natürlich funkt es zwischen den verlorenen Seelen, doch wie soll Jost Anni die Wahrheit erzählen…

Die Stars: Neben Götz George („Schimanski“; „Abwärts“) und Claudia Michelsen („Drei Chinesen mit dem Kontrabass“) taucht ein erlesenes Star-Ensemble auf bis hin zu Cameo-Rollen von Bandleader Helmut Zerlett („Harald Schmidt Show“) und Supermodel Eva Padberg.

Die Regisseurin: Sieben Jahre nach „Oskar und Leni“ setzt Petra Katharina Wagner mit diesem Film zu ihrer sechsten Regiearbeit an.

 

stadtmagazin-Bewertung: Damit die Handlung für Spielfilmlänge reicht, setzt Petra Katharina Wagner auf langsame Erzählung und stellt einige Hürden auf, die ihre spröden Protagonisten überwinden müssen. So fällt es Götz George seine aufkeimenden Gefühle auszudrücken, und Anni leidet psychisch noch unter dem Unfall, dem Mann und Kind zum Opfer fielen. Beim Spaziergang auf kargen Klippen, Austernschlürfen im Bett und Gesprächen über Musik ("Callas zu hören ist wie mit weit offenen Augen in den Himmel zu schauen") sieht die Welt für den rüstigen Mid-Ager und die tapfere junge Frau wieder lebenswert aus - bis Josts Lüge auffliegt. Das Spiel mit vorgetäuschten Identitäten beginnt im virtuellen Raum, parallel dazu verfolgt man in Gegenschnitten den Alltag der introvertierten Hauptfiguren, die erst relativ spät aufeinandertreffen. Unwahrheiten und Unsicherheiten erschweren den sich hinauszögernden Neubeginn, auch wenn trotz Unterschieden in Alter, Vorgeschichte und Herkunft das Ende von Anfang an klar ist. Sentimentalität kann auch schön sein.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 20. April 2006

 

Filmverleih: Stardust (Warner Bros.)

 

 

 

 

 

 

 

Kurzbelichtet:

 

FC Venus

Paul (Christian Ulmen) und seine Freundin Anna (Nora Tschirner) Leben in Berlin. Bis Paul einen Anruf von seinem alten Freund Steffen (Florian Lukas) erhält, mit dem er vor rund zehn Jahren den Fußball-Verein Eintracht Imma 95 gegründet hat. Nur Pauls Fähigkeiten als Knipser können den drohenden Abstieg noch verhindern. Mit einigen Lügen gelingt es Paul, Anna davon zu überzeugen einen neuen Anfang in Imma zu wagen. Doch Anna findet heraus, dass Paul nur des Fußballs wegen in seine Heimat zurück wollte. Gemeinsam mit den anderen Spielerfrauen, schlägt sie den Männern eine Wette vor: Ein Fußballspiel. Gewinnen die Männer, werden die Frauen nie wieder nörgeln, wenn die Gatten ihrem Hobby nachgehen. Gewinnen die Frauen, ist ein für alle mal Schluss mit Fußball. Leider hat, bis auf Anna, keine der Frauen je gegen einen Ball getreten. Doch die Frauen wissen sich zu helfen… Im Mittelpunkt von „FC Venus“ steht der Kampf der Geschlechter, bei dem kein Klischee ausgelassen wird. Leider ist der Film nur mäßig witzig und wird lediglich von dem wirklich guten Ensemble vor der völligen Katastrophe gerettet.

-jvg      

Bewertung: *0000

Deutschlandstart: 27. April 2006

 

Verleih: NFP/ 20th Century Fox

 

 

 

Schläfer

Farid Madani (Mehdi Nebbou) steht, so ist es eben in der Zeit nach dem 11. September 2001, wegen seiner Herkunft aus Algerien unter Generalverdacht ein islamischer Terrorist zu sein. Johannes Merveldt (Bastian Trost), der neue Arbeitskollege in einer Abteilung für Virenforschung an der Universität München, soll als Informant für den Verfassungsschutz herausfinden, ob was dran ist. Er freundet sich mit Farid an und verliebt sich in das gleiche Mädchen… Spannend an „Schläfer“ ist, dass tatsächlich nichts passiert, die Möglichkeit dazu aber immer besteht. Mancher mag das langatmig finden, doch ist in der Darstellung des zwischenmenschlichen Verhaltens wie auch der im Fall Johannes immer wieder selbst hinterfragten moralischen Rechtfertigung genügend Veränderungen zu entdecken. Regisseur Heisenberg gibt wenig von der Vorgeschichte seiner Figuren preis, nimmt sich Zeit, sein „Schläfer“-Thema zu entwickeln. Das wiederum lässt Raum für Spekulationen und ein Kino im Kopf offen, mehr noch, als durch den Filmtitel eine Zuordnung alles Islamischen in die Terrorecke und ein damit einhergehendes Misstrauen und allgemeine gesellschaftliche Verunsicherung heraufbeschworen werden. Interessanter Film mit Diskussionsgarantie nach dem Kino!

-jvg

Bewertung:***00

Deutschlandstart: 11. Mai 2006

                

Verleih: Concorde

 

 

Tsotsi

Völlig skrupellos, ohne den Hauch von Moral oder schlechtem Gewissen bewegen sich der halbstarke Tsotsi (Presley Chweneyagae) und seine Gang durch ein südafrikanisches Township. Ihre Ausflüge nach Johannesburg haben nur ein Ziel: Leichtsinnige Opfer zu finden, die ihr Geld viel zu offen zur Schau stellen. Die Überfälle laufen professionell ab und bei der kleinsten Gegenwehr zögert die Bande nicht, zu extremer Gewalt zu greifen. Bei einem seiner Raubüberfälle fällt Tsotsi ein Baby in die Hände. Es zurücklassen, das bringt selbst er nicht fertig, doch der harte Gangster ist mit den Aufgaben eines Vaters völlig überfordert. Vor allem, weil diese Probleme nicht mit Gewalt zu lösen sind. Allein bei der jungen Mutter Miriam (Terry Pheto), die er zunächst mit vorgehaltener Pistole zum Stillen des Kindes zwingt, die dann aber zu einem ruhenden Pol seines Lebens wird, findet Tsotsi für wenige Momente zur Besinnung… Als erster Film aus Afrika wurde das Gangsterdrama "Tsotsi" mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. Trotzdem reißt die Story nicht gerade von den Sitzen.

-jvg

 

Bewertung:**000

Deutschlandstart: 27. April 2006

 

Verleih: Sony

 

 

 

 

Angel-A

André (Jamel Debbouze) ist bis über beide Ohren verschuldet - ihm bleiben wenige Stunden bis Mitternacht, um 40.000 Euro an einen Gangsterboss zurück zu bezahlen. Ohne Lösung in Sicht, beschließt er, sich auf einer Brücke das Leben zu nehmen - und trifft dort auf die attraktive Angela (Rie Rasmussen), die ebenfalls Selbstmord im Sinn hat. Nachdem André sie von ihrem Vorhaben abhalten kann, machen sich die beiden daran, sein Problem zu lösen… Nach sechs Jahren kehrt Luc Besson auf den Regiestuhl zurück, mit einem bildschön anzusehenden Schwarzweißfilm. Einerseits eine Liebeserklärung an Paris, andererseits an das schöne dänische Model Rie Rasmussen ("Femme fatale") in der Titelrolle. Es überzeugen die technischen Aspekte, nur die Story von Bessons zehnter Regiearbeit ist etwas sehr dünn.

-jvg      

Bewertung: **000

Deutschlandstart: 11. Mai 2006

 

Verleih: Tobis

 

 

 

Hitlerkantate

Ursula (Lena Lauzemis) verfällt Hitler, für sie eine Mischung aus Geliebtem, Vater und Gott. Sie nutzt die Beziehungen zu ihrem Verlobten, der in der SA für Kultur zuständig ist und wird Assistentin des bekannten Komponisten Hanns Broch (Hilmar Thate), einem früheren Kommunisten. Der erhält den Auftrag zum 50. Geburtstag Hitlers, eine Kantate zu schreiben. In der Einsamkeit eines finnischen Landhauses kommen sich die beiden näher, bis Brochs jüdische Lebensgefährtin auftaucht… Jutta Brückners Blick auf das Dritte Reich und die Perversion im Alltag eröffnet eine neue Perspektive, die der weiblichen Verführbarkeit. Parallel zeichnet sie die Ereignisse des Jahres 1938 mit Pogromen und Konfiszierung jüdischen Eigentums. Die Leistung von Hilmar Thate und die Kamera von Thomas Mauch sind bemerkenswert, doch der Zugang zum Drama fällt ziemlich schwer. Außerdem ist der Film ausufernd lang.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 19. Mai 2006

 

Verleih: Movienet Film

 

 

Tristan & Isolde

Im nach-römischen Cornwall verliebt sich der tapfere walisische Ritter Tristan in Isolde, die Tochter des irischen Königs. Doch die Politik steht ihrer Liebe im Weg, da zwischen Großbritannien und Irland ein wackliger Frieden besteht, der durch die Beiden auf eine harte Probe gestellt wird… Der Regisseur und Produzent Ridley Scott verwirklicht sich mit diesem Historiendrama einen Traum, den er bereits Ende der 70er Jahre realisieren wollte. Nun begnügt er sich mit dem Posten des ausführenden Produzenten und überlässt Kevin Reynolds („Robin Hood – König der Diebe“) die Regie. In den Hauptrollen sind James Franco („Spider-Man“) und Sophia Myles („Underworld“) zu sehen.

-jvg

Bewertung: ***00

Start: 20. April 2006

 

Filmverleih: UIP

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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